Dänischer heller Doppelbock

Bei seinem Sommerurlaub 2018 in Dänemark hat B&B-Chefredakteur Falk Osterloh einen seltsamen Bierstil entdeckt.
Dänische Flagge

Andere Länder, andere Bierstile

B&B-Chefredakteur Falk Osterloh war im vergangenen Sommer in Dänemark und hat sich dabei vor allem über einen Bierstil gewundert.

2018 haben wir unseren Familienurlaub in Dänemark verbracht. Zuletzt war ich 1992 hier gewesen, mit 16 Jahren. Ich erinnere mich an eine Holzhütte am Strand und Paletten mit Carlsberg-Dosen. Dieses Mal, hatte ich mir vorgenommen, wollte ich die dänische Bierkultur mehr wertschätzen und freute mich sehr auf all die schönen Biere, die in den Supermarktregalen von Nordwestseeland (die dänische Insel, auf der auch Kopenhagen liegt) auf mich warteten.

In der Craftbierszene eilt Dänemark ja ein ziemlich guter Ruf voraus. Ich sage nur: Mikkeller, To Øl, Midtfyns, Hornbeer. Da war ich ziemlich überrascht, in dem für uns zuständigen Supermarkt „Super Brugsen“ keines dieser im Ausland so bekannten dänischen Biere zu finden. Liegt vielleicht daran, dachte ich, dass die alle ins Ausland exportiert wurden. Machte aber nichts. Denn die Bierauswahl war trotzdem super. Selbst bei Lidl gab es eine ganze Bierwand.

Süßer als bei uns

Die beherrschende Brauerei in den Regalen war, wenig überraschend, Carlsberg, die mit vielen, vielen Stilen vertreten war: vom Tuborg Classic über das Carlsberg Sort Guld, das etwas den deutschen Gold-Bieren ähnelte, allerdings als „Stærk Pilsner“ bezeichnet wurde, bis zum Carlsberg Carls Selection Marsstraße Bock, einem an das Münchner Dunkel angelehnten Bier, das jedoch mit geröstetem Zucker gebraut wurde und mehr nach Vanillepudding schmeckte als ein Vanillepudding. War irgendwie aber trotzdem gut. Überhaupt waren die meisten dänischen Biere deutlich süßer als unsere.

Ein Bierstil ist mir in Dänemark besonders aufgefallen – vor allem, weil es ihn in Deutschland nicht gibt. Er erinnerte mich an den US-amerikanischen Malt Liquor, also an helle, alkoholstarke Biere, bei denen vor allem Zucker oder Mais die Nahrung für die Hefe liefern. In den USA sind Malt Liquors der Bodensatz der Bierkultur.

Hancock Old Gambrinus Light

© Falk Osterloh

Dansk stærk luxusbryg

In Dänemark hingegen werden diese Biere, die zugegebenermaßen auch besser sind als Malt Liquors, als „Luxusøl“ bezeichnet oder „Dansk stærk luxusbryg“. Bei unserem nördlichen Nachbarn ist dieser Stil so verbreitet, dass manche Brauereien gleich zwei Biere dieses Stils im Sortiment haben, zum Beispiel die Harboes Bryggeri aus Skælskor. Der Alkoholgehalt dieser Biere schwankt etwa zwischen 7,5 % und 10,6 % ABV. Sie sind alle süß, alkoholisch und haben Noten von Honig, Vanille, Brioche und Marzipan. Das beste Bier dieses Stils, das ich probiert habe, war das Hancock Old Gambrinus Light (im Sinne von hell) aus Skive in Nordjütland. Es schmeckte nach süßem Sherry, weißen Trauben und Stachelbeeren.
Falk Osterloh

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