„Gebratene Wurst und IPA: Das geht immer“
Einmal im Jahr ist in der Markhalle Neun in Berlin-Kreuzberg die „Wurst & Bier“, auf der Brauer und Metzger ihre neuesten, handwerklich hergestellten, naja, Würste und Biere vorstellen. Es ist jedes Jahr ein großes, buntes Fest, mitinitiiert von Johannes Heidenpeter von der Brauerei Heidenpeters. Bier & Brauhaus war dabei und hat sich informiert, welche neuen Brauereien eingeladen waren und welches das beste Beer & Wurst-Pairing war.
Die Markthalle Neun teilen sich normalerweise Hersteller regionaler und saisonaler Lebensmittel, die viel Liebe, Zeit und Handarbeit in ihre Produkte investieren. So ist es auch auf der „Wurst & Bier“, nur dass noch einige Gäste dazu geladen werden und sich alles um Würste und Biere dreht. Mitinitiator Johannes Heidenpeter, der im Keller der Markthalle seine Brauerei eingerichtet hat, erzählt, was die „Wurst & Bier“ sein soll und was nicht. „Es soll keinen Messecharakter haben, sondern eher etwas von einem Bauernmarkt, eine Veranstaltung mit Herz und Seele“, sagt Johannes zu B&B.
Dabei waren in diesem sechsten Jahr 21 Brauereien: drei aus Berlin (neben Heidenpeters die neuen Brauereien Motel und Einbar), 13 aus Deutschland (darunter neue Brauereien wie die Bunthaus Brauerei aus Hamburg, das Bierwerk Gerstenfux aus Nürtingen oder Blech.Brut aus Bamberg) und fünf aus dem Ausland (unter anderem BBN aus London, Mad Scientist aus Budapest und die Stockholm Brewing Company aus Stockholm). „Das ist meine persönliche Auswahl“, sagt Johannes. „Es müssen in jedem Fall Brauer sein, die selbst handwerklich arbeiten, am besten in ihrer eigenen Brauerei, und nicht solche, die nur ein buntes Etikett auf die Flaschen kleben.“ In diesem Jahr waren es etwa zu 90 Prozent neue Brauereien. Das soll auch in den nächsten Jahren so bleiben.
Dabei waren in diesem Jahr auch wieder die Hobbybrauer von den Braufreunde Berlin, die ein Schaubrauen veranstaltet und einige eigene Biere verkauft haben. „Hier gibt es immer ein interessantes Publikum“, sagt Carsten Helmholdt von den Braufreunden. „Es kommen nicht nur die Craftbier-Geeks, sondern auch viele Leute aus der Nachbarschaft und Menschen, die sich für die handwerkliche Herstellung von Lebensmitteln interessieren, aber noch nicht so viel über den Brauprozess wissen.“
Johannes erzählt, wie sich die Veranstaltung in den letzten Jahren entwickelt hat: „Am Anfang hatten wir die Idee, die angebotenen Würste und Biere zusammenzubringen. So sollten die Besucher im ersten Jahr ihr Traumpaar finden. Doch das hat nicht so richtig funktioniert.“ Die Vielfalt sei so groß, dass die Besucher dabei angeleitet werden müssten. Einen sicheren Tipp hat Johannes aber in jedem Fall: „Gebratene Wurst und IPA: Das geht immer.“
Falk Osterloh