Diamant soll Klimawandel trotzen
Das Hopfenforschungszentrum Hüll hat eine neue Hopfensorte vorgestellt: die Sorte Diamant. Sie ist eine direkte Tochter der Sorte Spalter und vereint deren Aroma mit verbesserten agronomischen Eigenschaften. So kann sie die Folgen des Klimawandels besser tolerieren.
Das Hopfenforschungszentrum Hüll in Wolnzach hat eine neue Hopfensorte gezüchtet, die Sorte Diamant. Sie wurde anlässlich der Hopfenrundfahrt 2019 von der Gesellschaft für Hopfenforschung und der Arbeitsgruppe Hopfenzüchtung der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft präsentiert.
Die Mutter ist die Landsorte Spalter, der Vater der Hüller Zuchtstamm 80/18/62. Dessen Mutter war wiederum die slowenische Sorte Super Styrian Austria. Ziel der Züchtung war es, einen Aromahopfen zu erhalten, der die Folgen des Klimawandels besser toleriert als der Spalter.
Ruf nach Umbau des Sortenspektrums
Dr. Michael Möller, 1. Vorsitzender der Gesellschaft für Hopfenforschung, appellierte an die Brauwirtschaft, die Vorteile der neuen Hüller Aromasorten noch intensiver zu nutzen und die Sorten in klassische wie innovative Rezepturen aufzunehmen. Langfristig könne nur durch den Umbau des Sortenspektrums in den Hopfenanbaugebieten den Herausforderungen des Klimawandels und der extensiveren Landnutzung begegnet werden, sagte Möller. Dafür muss die Nachfrage nach modernen, klimatoleranten Sorten jedoch erst aus der Brauwirtschaft kommen.
Bei den agronomischen Eigenschaften liegt Diamant bei der Klimatoleranz im Bereich „mittel“, ebenso wie im Bereich Pflanzengesundheit. Auch bei der Lagerstabilität liegt sie im Bereich „mittel“. Bei der Reife liegt sie im Bereich „mittelspät“. Das Ertragspotenzial der Diamant liegt bei 1.900 Kilogramm pro ha.
Diamant habe in langjährigen Anbauprüfungen den entscheidenden Züchtungsfortschritt im Vergleich zu seiner Mutter Spalter unter Beweis gestellt, heißt es aus der Gesellschaft für Hopfenforschung. Darüber hinaus hätten zahlreiche Brauversuche belegt, dass die Neuzüchtung ein klassisch fein-hopfiges Aromaprofil ins Bier bringe.
Falk Osterloh