Stadt, Land, Fluss und Biergenuss – Eine wanderbare Reise ins Rheinland

Eine wanderbare Reise ins Rheinland
Als Biersommelier, ehemaliger Brauereibesitzer und langjähriger Reiseführer und Reisescout ist es meine Passion, meine beiden großen Leidenschaften Bier und Reisen zu teilen. Ich möchte euch spannende, ereignisreiche und genussvolle Reisen in ausgewählte Regionen, Städte und Reiseländer mit dem Bezug zu besonderen Bieren und Biertraditionen vorstellen.
Rheinland

Eine wanderbare Reise ins Rheinland

Als Biersommelier, ehemaliger Brauereibesitzer und langjähriger Reiseführer und Reisescout ist es meine Passion, meine beiden großen Leidenschaften Bier und Reisen zu teilen.
Ich möchte euch spannende, ereignisreiche und genussvolle Reisen in ausgewählte Regionen, Städte und Reiseländer mit dem Bezug zu besonderen Bieren und Biertraditionen vorstellen.

Somit halte ich mich gerne an die Erkenntnis von Erich Kästner: „Toren besuchen in fremden Ländern die Museen, Weise gehen in die Tavernen.“

Diesmal geht die Reise rund ums Bier ins Rheinland. Ich stelle euch eine sehr abwechslungsreiche Bierwanderreise vor. Unter dem Titel „Stadt, Land, Fluss mit Biergenuss“ führt uns diese Reise ins Rheinische, das wie der Rhein selbst immer zwei Seiten hat: linksrheinisch versus rechtsrheinisch, Kultur versus Natur, Teutonen versus Gallier, leichte Lebensart versus ernste Lebensart.


Sie führt uns in die geschichtsträchtigen Städte Köln, Siegburg und Bonn, in die waldigen Gebiete zwischen Westerwald und Bergischem Land, zu den Flusstälern und Flüssen des Rheins und der Sieg.
Scheinbare Gegensätze verbinden sich in dieser Reise und werden auf eindrucksvollen, erlebnisreichen Wanderungen zusammenführt.

In einer Siegschleife gelegen erwartet uns in dem kleinen Örtchen Mauel unsere Unterkunft für die nächsten drei Nächte. Direkt gegenüber, am anderen Siegufer, befindet sich die mehr als tausendjährige Burgruine Windeck. Der Brauereigasthof Willmeroth, mit seinem hausgebrauten Maueler Hofbräu, bietet einen Biergarten und erlaubt uns einen Blick in das malerischen Siegtal. Auf der Webseite der hiesigen Gemeinde Windeck heißt es: „Mehr Siegtal geht nicht“, und mit seinen weiten Tälern, grünen Hügeln, ausgedehnten Wäldern, Fachwerkhäusern und Burgen ist dem nur zuzustimmen.

Unser erster Tag beginnt nach üppigem Frühstück mit einer kurzen Bahnfahrt zu der mitten im Wald gelegenen, einsam wirkenden Haltestelle „Kloster Marienthal“. Ein kurzer Trampelpfad führt uns an den Waldrand, und es offenbart sich das ehemalige Franziskanerkloster Marienthal in seiner ganzen Pracht.
Wir werden vom Inhaber und Küchenmeister Uwe Steiniger empfangen, und es wird sofort klar: Hier lebt jemand seine Leidenschaft. Als Kräuterexperte und Koch lässt er uns bei einem Snack an seinen Kenntnissen zu hiesigen Kräutern teilhaben, und wir erfahren ein wenig zu dem Thema Gruitbier.

Anschließend betreten wir den Marienwanderweg, welcher seit Jahrhunderten die Wallfahrer zu den Orten der Marienverehrung in den Westerwald brachte. Durch den Wald, vorbei an kleinen Dörfern, auf Wiesen und Feldwegen, erreichen wir das Flüsschen Nister, welches uns in idyllischer Landschaft im Laufe des Tages mit einem fantastischen Aussichtspunkt und einigen erholsamen Rastplätzen zur Abtei Marienstatt geleitet. Die Pilgerstätte mit ihrer imposanten Abteikirche und dem umliegenden Gelände wirkt magisch und erwartet uns mit einem kräftigem, dunklen, untergärigen Landbier. Im Anschluss an unsere Wanderung ist dieses Bier ein Labsal für die Seele.

Wer möchte, wirft einen Blick auf die 10 Hektorliteranlage, und nach einem deftigen Essen wartet auch schon unser Rücktransport nach Mauel auf unsere Gruppe.

Den zweiten Tag beginnen wir etwas gemächlicher und fahren eine knappe halbe Stunde mit dem Bus zum Naturerlebnispark Panarbora. Auf dem längsten Baumwipfelpfad Deutschlands bewegen wir uns durch die unterschiedlichen Baumvegetationszonen und erfahren nebenbei einiges über den Wald und dessen Bewohner. Bei der Begehung des hölzernen Aussichtsturms, welcher ähnlich wie die Kuppel des Reichstags angelegt ist, erwartet uns ein fantastischer Ausblick in das Bergische Land. Es wird gemunkelt, dass man bei klarem Wetter von hier den Kölner Dom erkennen könne. Nach einer Führung durch den 3,5 ha großen Park geht es anschließend auf den Waldmythenweg.

Dieser Themenweg des Bergischen Panoramaweges trifft im Siegtal auf den Siegsteig und Westerwaldsteig. Über Waldwege, Trampelpfade und durch kleine Dörfer erreichen wir in einem idyllischen Tal die Vierbucher Mühle. Rund um das alteingesessene Ausflugslokal „Haus am Mühlenberg“ können wir im Biergarten bei verschiedenen Bieren in aller Ruhe die Umgebung genießen.


Die Stimmung ist hier sehr herzlich, und nur schmerzhaft verabschieden wir uns von Familie Kapp und deren Team. Mit dem Bus geht es dann zurück nach Mauel.


Der abendliche Höhepunkt erwartet uns am Siegwasserfall. Hier genießen wir unseren Absacker im Biergarten Elmores mit seinem einzigartigen Ambiente.

Nach drei Übernachtungen im Windecker Ländchen erwartet uns heute ein Umzug in die ehemalige Bundeshauptstadt Bonn. Das Gepäck, welches gesondert nach Bonn transportiert wird, übergeben wir nach dem Frühstück.


Uns erwartet derweil eine Etappe auf dem Siegsteig, die an der Burgruine Windeck beginnt. Die Burgruine bietet mit ihrer wechselhaften Geschichte einen spannenden Einblick in vergangene Epochen. Die ersten Kilometer führen uns über schöne Wald- und Wiesenwege, durch einen lichten Eichenwald, nach der Querung der Sieg in den gemütlichen Ort Dreisel. Hier machen wir eine kurze Rast, unter anderem um den Kanuten zuzuschauen, welche hier gerne anlanden und dazu anregen, ebenfalls einmal eine Kanutour auf der Sieg zu unternehmen. Anschließend windet sich der Pfad in leichtem Auf und Ab oberhalb des Flusses und bietet einen Hauch von Abenteuer.

Wer Lust hat, kann in dem wunderschönen Örtchen Dattenfeld den Siegdom besichtigen, während einige andere und ich am Siegufer einen Gerstensaft genießen. Weiter führt uns der Weg zum Auenberg und vorbei an den idyllischen Siegauen um Hoppengarten, dessen Namensgebung sicherlich auf den dort vor Jahrhunderten angebauten Hopfen zurückzuführen ist. Nun ist es nicht mehr weit, und wir erreichen unser Tagesziel der Wanderung, den Bahnhof Herchen. Im 30-Minuten-Takt verkehrt hier die Bahn Richtung Köln und bringt uns in Windeseile nach Siegburg.


Die imposante Benediktinerabtei St. Michael auf dem Michaelsberg bietet eine schöne Silhouette über dem Marktplatz der Stadt. Auf diesem Platz findet jährlich einer der bekanntesten mittelalterlichen Weihnachtsmärkte des gesamten Rheinlands statt.


Auf uns jedoch wartet das Siegburger Brauhaus, um mit einer Vielzahl leckerer Biere wie dem bernsteinfarbenen, naturtrüben „Siegburger“, dem schlanken, obergärigen „Michel“ oder dem untergärigen Märzen „Anno zwanzigsiebzehn“ unsere Gaumen zu verwöhnen. Saisonbedingt bietet der Braumeister immer ein Spezialbier und das derzeitige „Erntebier“, gebraut mit vier Malzsorten und zwei unterschiedlichen Hefestämmen ist das schon etwas Besonderes.


Nach ausgiebigem Genuss und spannenden Geschichten rund um das Bier geht es mit der S-Bahn nach Bonn, um dort in unserem Hotel den Abend ausklingen zu lassen.
Wer noch gerne einen Einblick ins Bonner Nachtleben haben möchte, wird bestens vom Reiseleiter beraten. Meine Empfehlung ist der Besuch der „Craftquelle“ in der Bonner Altstadt. Bei über 250 Biersorten dürfte hier für jeden Bierliebhaber etwas zu finden sein.

Gestern noch auf dem Siegsteig unterwegs, erwartet uns heute schon der Rheinsteig.
Vater Rhein – Schmelztiegel und Völkermühle Europas. Hier, wo keltische Krieger, germanische Mädchen, römische Stadthalter, jüdische Gewürzhändler, griechische Ärzte, gallische Legionäre, schwedische Reiter, Soldaten Napoleons, desertierte Kosaken, Schwarzwälder Flözer, holländische Schiffer, böhmische Musiker, französische Schausteller und viele mehr lebten, rauften, soffen und sangen und Kinder zeugten. An diesem Ort, an dem die Wasser aus Quellen, Bächen und Flüssen zu einem großen, lebendigen Strom werden, vermischten sich die Völker.


Nach kurzer Bahnfahrt startet unsere heutige Wanderung in Bad Honnef und führt uns stetig bergan in Richtung Drachenfels. Er gilt als der meistbestiegene Berg Europas, wobei eher „meistbetreten“ zutrifft und auch der Begriff „Berg“ dieser Hügelkuppe vielmehr schmeichelt.


Auf halber Strecke unserer Wanderung erwartet uns mitten im Naturschutzgebiet Siebengebirge das Gasthaus Löwenburger Hof. Nur Wanderer und Radfahrer finden diesen mit Ruhe erfüllten Platz. Bei regionalen Spezialitäten genießen wir die Ruhe vor dem Sturm und stärken uns für den zweiten Teil der Etappe.


Weiter geht es zum sagenumwobenen Drachenfels, der mit dem Beginn der Romantik seinen kometenhaften Aufstieg zum heutigen Besuchermagneten antrat.


Der wunderschöne Blick über den Rhein entschädigt für die Anstrengung der hinter uns gelassenen Höhenmeter. Genießen. Durchatmen. Bergab geht es dann mit der berühmten Drachenfelsbahn.


Wir fahren zurück zum Hotel und nutzen die Zeit, uns frisch zu machen und zu regenerieren. Im Laufe des Nachmittags lassen wir dann bei einem Stadtspaziergang die Atmosphäre der Innenstadt auf uns wirken und besuchen noch das eine oder andere Brauhaus. In der geschichtsträchtigen Brauerei Machold lassen wir dann den Abend bei einem typisch rheinischen Essen und hauseigenem Bier ausklingen. Kurzweilig und mit viel Witz erfahren wir noch die eine oder andere Geschichte über Bonn und seine Bürger.

Heute geht es in die älteste Metropole am Rhein, Colonia Claudia Ara Agrippinensium, kurz Köln. Bereits 50 n. Chr. wurde das Oppidum Ubiorum zur Stadt erhoben. Belege menschlichen Lebens werden als zur Altsteinzeit gehörig eingeordnet und deren Alter auf ca. 100.000 Jahre geschätzt. Bereits 5700 v. Chr. bildeten sich erste Agrargesellschaften, und da entstanden sicherlich auch die ersten vergorenen Gerstengetränke.


Mit der Bahn erreichen wir in weniger als einer halben Stunde das Erzbistum. Das imposante Wahrzeichen der Stadt, eine der größten Kathedralen im gotischen Baustil, der Kölner Dom, wirft seinen Schatten über den Bahnhofsvorplatz. Offiziell wurde der Bau 1880 nach mehr als 600 Jahren Bauzeit beendet, doch der Kölner Volksmund sagt: „Wenn der Dom fertig wird, geht die Welt unter.“ Es gibt bis dato jedoch keinerlei Sorge, dass dies jemals der Fall sein wird.


Heute ist alles anders als an den vergangenen Tagen, denn ohne vorangegangene Anstrengung kehren wir bereits knappe 100 m nach der Ankunft in ein typisches Kölner Brauhaus ein: das Gaffel am Dom. Der Reiseführer hat uns bereits am Vortag ein wenig über die Eigenheiten der Kölner Brautradition erzählt und berichtet, dass die blau gewandeten Kellner der Kölner Brauhäuser „Köbes“ gerufen werden. Sie sind nicht aus der Ruhe zu bringen, um keine spitze Bemerkung verlegen, und ihre Aufmerksamkeit dem Gast gegenüber hängt häufig davon ab, ob er ihnen sympathisch ist. Der Köbes im Gaffelhaus am Dom scheint uns wohlgesonnen, und schneller, als wir sehen können, steht für jeden ein Kölsch auf dem Tisch. Auf die Frage nach einem Radler kommt mit einem charmanten Lächeln die Aussage: „Mir sin doch he kene Cocktail Bar …“


Woher der Name des Köbes kommt, warum nur in Köln das Bier Kölsch heißen darf, was der Karneval in Köln mit Kölsch zu tun hat, warum die Gläser so klein sind und vieles mehr erfahren wir bei unserem ausgiebigen Brauereienwanderweg durch Köln. Spannende Geschichten aus dem Mittelalter und kurzweilige Anekdoten paaren sich mit eindrucksvollen Sehenswürdigkeiten und immer wieder anderen Brauhäusern. Wir erfahren und erschmecken die Unterschiede der verschieden Kölsch-Biere: Päffgenkölsch, Schreckenskammerkölsch, Peterskölsch, Sionkölsch, Frühkölsch, Sünnerkölsch und natürlich Mühlenkölsch. In der Mühlenkölschbrauerei war seinerzeit der US-Präsident Bill Clinton zu Gast und wird zitiert mit dem Satz: „Ich bin ein Kölsch.“


Auch das typisch rheinische Essen kommt nicht zu kurz. Der Rheinische Sauerbraten, der im Original aus Pferdefleisch gemacht wird, oder der Halve Hahn, der nichts mit Hühnchen zu tun hat, Himmel und Äd und vieles mehr erwartet die kulinarischen Geschmacksknospen.


Unser Reiseleiter führt uns sogar in eine Kneipe, wo wir ein Bier der verbotenen Stadt trinken, ein Altbier. Wir versuchen unentdeckt und unauffällig davon zu kommen und haben Glück.
Doch auch in Köln gibt es eine kleine, aber stetig wachsende Bewegung rund um handwerkliche Biere. Kurz vor unserer Rückreise nach Bonn besuchen wir daher die Craftbeerbar, ein Treffpunkt der Kölner Bierhistoriker, Hobbybrauer und Bierliebhaber rund um Biervielfalt. Die kleine, aber feine Bierprobe stellt uns sensorisch noch einmal alle auf die Probe. Fröhlich, aber auch etwas müde geht es zurück nach Bonn.
Was für ein letzter Tag, typisch kölsch halt.

Diese Reise wird angeboten von „Bierweltreisen“, einem Reiseanbieter aus Berlin.
„Die Tour ist eine Liebeserklärung an das Rheinland. Eine Hymne an die rheinische Bierkultur.“

Olaf Wirths


2 Termine im Jahr 2022
-24.04. bis 30.04.2022
-16.10. bis 22.10.2022
7 Tage ab 1095 Euro
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