Die schönsten Schlossbrauereien

Vorgestellt in der B&B-Ausgabe 29
In der B&B-Ausgabe 29 haben wir im Frühjahr 2016 fünf der schönsten Schlossbrauereien des Landes vorgestellt.
© Schlossbrauerei Reuth
© Schlossbrauerei Reuth

Die schönsten Schlossbrauereien

Urlaub planen geht immer. Wie wär’s im nächsten Jahr einmal mit etwas anderem? Einer Tour zu den schönsten Schlossbrauereien Deutschlands, zum Beispiel. Sie bieten Kultur und Natur, Gemütlichkeit und hervorragende Biere. Und sie liegen gar nicht weit weg.

© Schlossbrauerei Reuth
© Schlossbrauerei Reuth

Im Norden der Oberpfalz, im Landkreis Tirschenreuth, liegt die Schlossbrauerei Reuth. Gebraut wird hier seit Mitte des 15. Jahrhunderts, zunächst nur für das Schloss, seit 1742 auch für die umliegenden Dörfer. Neben einem Pils, einem Landbier oder einem Weißbier kommt auch ein Zoigl aus der Schlossbrauerei Reuth – Windischeschenbach liegt nicht weit entfernt. Braumeister Detlef Dotzel braut etwa 7.000 Hektoliter Reuther Biere pro Jahr, mittlerweile außerhalb des Schlosses. Gebraut wird zweimal in der Woche, jeweils circa 90 Hektoliter. Der Zoigl hat 4,8 Prozent, er ist orangebraun und trüb und riecht nach Honig und Kräutern, Heu und Karamell. Der Geschmack ist kernig, mit Aromen von Kornfeld, Nüssen und Kräutern. Das Reuther Weissbier mit 5,0 Prozent hat eine zitrusartige, leicht bonbonige Ausrichtung mit Hefe-, Bananen- und Muskatnussnoten.

© Schlossbrauerei Naabeck
© Schlossbrauerei Naabeck

Nur etwa 80 Kilometer südlich von Reuth liegt das Örtchen Naabeck an den Ausläufern des Bayerischen Waldes. 298 Jahre nach ihrer Errichtung im Jahr 1620 kaufte die Familie Rasel die Schlossbrauerei Naabeck und besitzt sie noch heute. Gebraut wird das Naabecker Bier nach wie vor im Schloss, abgefüllt wird es im angegliederten Neubau. Braumeister Eric Kulzer braut unter anderem das Naabecker Spezial, ein schönes Helles mit 5,5 Prozent, süß, mit Honig-, Vanille- und Karamellnoten, dazu deutliche Blumen- und Kräuteraromen, mit guter Rezenz. Und den Naabecker Bock Dunkel mit 6,4 Prozent. Er riecht nach Malzbonbons, Lakritze, Blumen. Ein weicher dunkler Bock, süß, mit viel Malzbonbon und Lakritze, dazu etwas Dessertwein und Aromahopfen.

© Schlossbrauerei Ellingen
© Schlossbrauerei Ellingen

Etwa eineinhalb Stunden südwestlich von Naabeck liegt südlich von Nürnberg die Schlossbrauerei Ellingen im Herzen der Stadt. Ellingen ist die „Perle des fränkischen Barock“. Erhalten geblieben ist ein barockes Ensemble aus Altstadt, Schloss und Brauerei. Seit 1815 gehört die Brauerei der Familie von Wrede. Integriert sind eine Gasthausbrauerei und ein Biergarten im Ehrenhof. Gebraut wird heute in einem Neubau, der sich gegenüber des Schlosses befi ndet. Zum Brauen verwendet Braumeister Stefan Mützel Zutaten aus der Region: Wasser aus dem eigenen Brunnen, Malz aus Franken, Spalter Hopfen. In Ellingen werden nur untergärige Biere gebraut, unter anderem das Fürst Carl Edelpils mit 4,9 Prozent, ein süßes Pils bayerischer Prägung, das nach Blumen und Honig riecht und schmeckt, und das Fürst Carl Urhell mit ebenfalls 4,9 Prozent, ein hervorragendes Helles, gleichfalls blumig und süß, eher leicht und sehr sauber.

© Schlossbrauerei Maxlrain

© Schlossbrauerei Maxlrain
© Schlossbrauerei Maxlrain

Zwei Stunden südöstlich von Ellingen liegt nördlich von Rosenheim die Schlossbrauerei Maxlrain. Bier gebraut wird hier seit 1636. Heute gehört die Brauerei Dr. Erich Prinz von Lobkowicz und seiner Familie. Gebraut werden heute 15 Bierstile, vom Hellen über Weißbier bis zu Märzen und Doppelbock. Das Brauwasser stammt aus der eigenen Quelle im Mangfalltal, die Gerste von Bauern aus der Region, der Hopfen aus der Hallertau. Bis 1877 wurde das Bier im Schloss gebraut, seither in einer Brauerei in der Nähe und einen Biergarten. Braumeister Josef Kronast braut unter anderem das Zwickl Max, ein wunderschönes Kellerbier mit 5,1 Prozent, das nach Heu, frischem Weißbrot und Kräutern duftet. Gehaltvoll ist es, kernig im Geschmack, zugleich süß und herb.

© Schlossbrauerei Odelzhausen
© Schlossbrauerei Odelzhausen

In Odelzhausen wird seit 1761 Bier gebraut und ausgeschenkt. Das Schloss liegt im Glonntal vor den Toren Münchens, etwa 80 Kilometer nordöstlich von Maxlrain. Die Brauerei liegt in einem historischen Gewölbe. Die Schlossbrauerei Odelzhausen verfügt über ein Bräustüberl sowie über ein 2009 eröffnetes Gutshotel mit 32 Zimmern. Brauereibesitzer und Braumeister Hans Eser braut im Schlossgut circa 1.500 Hektoliter im Jahr. Gebraut wird ein naturtrübes Helles und Dunkles, beide nur vom Fass erhältlich, sowie ein Helles und den Operator, erstmals gebraut zur Eröffnung des Münchner Nationaltheaters im Jahr 1963. Der Operator ist ein toller, kräftiger dunkler Doppelbock mit 7,5 Prozent. Wuchtig ist er, alkoholreich, kräftig dunkel mit viel Bitterschokolade und Kaffee, recht süß, nicht fruchtig. Ein Kraftprotz.

Falk Osterloh

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