Größter Bier-Award Belgiens

Brussels Beer Challenge – größter Bier-Award Belgiens
Auch in Belgien hat sich ein großer Bierwettbewerb etabliert, die Brussels Beer Challenge. B&B hat mit dessen Gründer Luc De Raedemaeker gesprochen.
Bier & Brauhaus, Brussels Beer Challenge 2019
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Luc De Raedemaeker

In Deutschland erfreuen sich Bierprämierungen seit einigen Jahren zunehmender Beliebtheit. Auch in Belgien hat sich ein großer Bierwettbewerb etabliert, die Brussels Beer Challenge.

B&B hat mit dessen Gründer Luc De Raedemaeker gesprochen, der erklärt, was den belgischen von deutschen Wettbewerben unterscheidet und wer dieses Jahr abgeräumt hat.

B&B: Luc, du hast die Brussels Beer Challenge im Jahr 2012 zusammen mit einem Partner gegründet. Wie kam es dazu?

Luc: Wie haben in Belgien eine tolle Bierkultur. Aber einen großen, professionellen Wettbewerb, wie es ihn in anderen Ländern schon lange gab, hatten wir noch nicht. Das wollten wir ändern. Die Brussels Beer Challenge wurde von der Becomev gegründet, einem Unternehmen, das sich auf Bierfestivals und Bierkommunikation spezialisiert hat. Geleitet wird sie von Thomas Costenoble und mir. Durch die Craftbewegung stieg auch das Interesse an der Bierkultur im Land. Auch darauf haben wir reagiert.

B&B: Wie viele Biere wurden in diesem Jahr eingereicht? Wie viele davon kamen aus Deutschland?

Luc: Es wurden 1.650 Biere eingereicht. 58 davon kamen aus Deutschland.

B&B: Welche Unterschiede gibt es zwischen der Brussels Beer Challenge und deutschen Wettbewerben wie dem European Beer Star?

Luc: Bei uns dürfen zum Beispiel keine Brauer in der Jury sitzen. Denn wir wollen nicht, dass Brauer entweder ihre eigenen Biere oder Biere anderer Brauer bewerten. Außerdem sind unsere style guidelines anders, sie haben eher einen belgischen Touch. So gingen wir erst einmal davon aus, welches die beliebtesten Stile in Belgien sind. Internationale Stile kamen erst später dazu. Zudem haben wir eigene Verkostungsbögen und -prozeduren. Zum Beispiel erhält der Captain eines Verkostungstisches nach jeder Runde die Verkostungsbögen. So bekommt er einen besseren Überblick. Das erleichtert die Diskussion.

B&B: Wie hat die BBC die belgische Bierkultur verändert?

Luc: Die BBC hat kleineren Brauereien einen Auftrieb gegeben, die bei uns einen Preis gewonnen haben. Auf diese Weise können sie mehr Aufmerksamkeit für sich und ihre Biere gewinnen. Mittlerweile ist die BBC ein Teil der belgischen Bierkultur.

B&B: In Deutschland hat die Craftbewegung nicht in dem Maße Fuß gefasst wie in vielen anderen Ländern. Wie ist das in Belgien?

Luc: Viele Belgier haben ihre Bierkultur nicht so ernst genommen. Wir haben hier eine große Zahl toller Biere, aber das war für sie normal. Die Craftbewegung hat uns Belgiern deutlich gemacht, welche Schätze wir hier bei uns eigentlich haben. Sie hat die Aufmerksamkeit wieder mehr auf unsere lange Brautradition und unsere vielen herausragenden Biere gelegt. Gerade wegen dieser vielen guten Biere, die wir schon haben, ist die moderne Craftbewegung aber auch in Belgien nur ein kleiner Teil des Markts geblieben.

Info

Das Line-Up der BBC ist international. Es sind aber auch viele belgische Brauereien dabei. In der Kategorie „Tripel“ haben zum Beispiel drei belgische Biere gewonnen: das St. Bernardus vor dem Delirium Tremens und dem Gouden Carolus. In der Kategorie „American IPA“ haben hingegen drei US-amerikanische Biere gewonnen: das Lush von der Fremont Brewing Company vor dem Weekend Vibes von Coronado Brewing und dem IPA von der pFriem Family Brewer. Die Internationalität des Wettbewerbs zeigen die beiden Gewinner in der Kategorie „Kölsch“: Buckskin aus Taiwan und 4 Pines Brewing aus Australien.

Deutsche Brauereien sind bislang relativ wenig bei der BBC vertreten. Erfolgreich waren in diesem Jahr zum Beispiel die Brauer G. Schneider & Sohn aus Kelheim mit einem ersten Platz in der Kategorie „Dunkler Weizenbock“ mit ihrem Aventinus, Weyermann mit einem ersten Platz in der Kategorie „Barley Wine“ und die zu Maisel gehörende Bayreuther Bierbrauerei mit einem ersten Platz in der Kategorie „Helles“ mit ihrem Bayreuther Hell.

Beide Bilder mit freundlicher Genehmigung von © Bart van der Perre

Die Fragen stellte Falk Osterloh.

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