Paulaner Zwickl, 5,5%
Zuletzt hatte Paulaner mit dem schwierigen Umzug vom Münchner Nockherberg nach Langwied für Schlagzeilen gesorgt. Da ist es doch fein, dass die Traditionsbrauerei mit einem neuen Brauwerk auf sich aufmerksam macht. Neun Sude und ein Jahr Entwicklungszeit erbrachten ein naturtrübes Zwicklbier, das im Dreimaischverfahren erzeugt und ohne Filtration in die Flasche abgefüllt wird. Das naturtrübe Bier leuchtet golden im Glas und wird von einem stabilen, cremigen Schaum gekrönt. Die zurückhaltende Nase entfaltet einen süß-malzigen Duft. Im Antrunk folgt eine erfrischende Kohlensäure und eine zarte sommerliche Zitrusfrische, die auf den Hersbrucker Hopfen verweist. Das Bier schmeckt vollmundig, und es ist gut balanciert, ohne aromatisch zu anspruchsvoll oder anstrengend zu sein. Wie es sich eben für ein Kellerbier gehört. Den mittellangen Nachhall begleitet eine schöne Malzsüße. Etwas merkwürdig mutet die Flaschengröße von 0,4 Litern an. Die Menge mag jeder Biertrinker wohl verkraften, aber für ein gleichberechtigtes Pfandsystem mit gemischten Kästen ist diese Umverpackung eher hinderlich.
Peter Eichhorn