Fast zwei Monate konnte der diesjährige Regensburger Sondersud zum Tag des Bieres bereits reifen. Am 24. Februar erfolgte der Startschuss für den speziellen Gerstensaft, der dann beim traditionellen Tag des Bieres am 26. April auf dem Haidplatz in Regensburg zu Kosten sein wird. Neben vier Malzsorten gaben die Braumeister der sieben Brauereien aus der Stadt und dem Landkreis Regensburg im Februar sieben verschiedene Hopfen in den Sudkessel der Brauerei Goss in Deuerling. 30 Hektoliter wird die Menge des Sondersudes umfassen.
Etwas dunkler als bisherige Sondersude
Eigentlich sollten ja die Lehrlinge der Brauereien für die Hopfengabe sorgen. Da jedoch der Besuch der Berufsschule Vorrang hatte, übernahmen die Braumeister diese Tätigkeit. Da die seit 1877 bestehende Brauerei Goss die idealen technischen und strukturellen Rahmenbedingungen hinsichtlich Sudwerk, Lager und Tank für diesen besonderen Sud bietet, wird dieser bereits seit einigen Jahren zum Tag des Bieres hier eingebraut. Inhaber Josef Goss nannte schon mal die Daten: das „1516 Spezial“ wird etwas dunkler als die bisherigen Sondersude, 13,5 Prozent wird die Stammwürze und ca. 5,5 Prozent der Alkoholgehalt betragen. Gebraut wird es im klassischen Zweimaischverfahren. Im Namen des Bieres wird das Jahr genannt, in dem in Ingolstadt das Bayerische Reinheitsgebot für das Bier von den beiden damals Bayern gemeinsam regierenden Herzögen Wilhelm IV. und seinem jüngeren Bruder Ludwig X. erlassen wurde.
Starke Hallertauer-Note
Das „1516 Spezial“ wird eine deutliche Hallertauer Note haben. Denn Hopfen mit Bezug auf das bekannte Anbaugebiet bilden für den Sud die Mehrheit. „Hallertauer Tradition“ hat die Brauerei Goss ausgewählt, „Hallertauer Hersbrucker“ kommt von Prösslbräu Adlersberger, „Hallertauer Select“ von der Spezialbrauerei Schierling. Auch die beiden in kirchlicher Trägerschaft befindlichen Regensburger Brauereien entschieden sich für „Hallertauer Herkules“ (Brauerei Bischofshof) und „Hallertauer Perle“ (Spitalbrauerei). Die Schlossbrauerei Eichhofen steuert den „Mandarina Bavaria“ bei, die Brauerei Kneitinger den „Hüll Melon (mit 9 Prozent Alpha)“.
Bier aus der Heimat wichtig für das Heimatgefühl
Eine achte Eigenschaft für das Bier, nämlich die „Heimat“, trug symbolisch die Regensburger Landrätin Tanja Schweiger bei, die sich auch wieder zur Übernahme der Schirmherrschaft bereiterklärte. Als wichtige Aspekte dieser Veranstaltung nannte sie die „kollegiale Zusammenarbeit zwischen den Konkurrenten“ und den Blick auf die Bedeutung von Heimatbrauereien und Wirtshäusern. „Das Bier aus der Heimat ist auch wichtig für das Heimatgefühl“, betonte die Landkreischefin.
Gespannt auf das Endprodukt ist Kneitinger-Braumeister Albert Kellner. „Ich gehe davon aus, dass es hervorragend wird“, prophezeite er. „Der Tag des Bieres ist immer ein schöner und gelungener Tag“, beurteilte Braumeisterin Franziska Prössl von der gleichnamigen Braustätte die traditionelle Veranstaltung. Auf den „speziellen Tag mit den Kollegen“ freut sich auch Michel-Andreas Schönharting, Inhaber der Schlossbrauerei Eichhofen. „Es ist interessant, was man aus den drei Grundstoffen Wasser, Hopfen und Malz alles brauen kann“, betonte Schönharting. Die „tolle Zusammenarbeit aller“ betonte auch Ludwig Mederer, Braumeister bei der Spezial-Brauerei Schierling. Auf das Ergebnis gespannt ist auch Braumeister Wolfgang Gabler von der Spitalbrauerei. „Wir schätzen den kollegialen Umgang auf Augenhöhe. Der Tag des Bieres in Regensburg ist eine besondere Veranstaltung, die es in der Form kein zweites Mal in Bayern gibt. Natürlich werde ich den einen oder anderen Sud von Kollegen quertesten“, meinte Bischofshof-Braumeister Martin Sperger.
Gute Koalition zwischen Brauereien
Unterstützung gibt es seitens des Verbandes „Private Brauereien Bayern“, vertreten durch den für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit zuständigen Mitarbeiter Benedikt Meier. „Diese Kooperation der sieben Brauereien ist der Beweis, das es eine gute Koalition gibt“, meinte Meier humorvoll mit Blick auf die zurückliegende Bundestagswahl.
Tag des Bieres am 26. April von 10 bis 22 Uhr
Um 10 Uhr zapfen die zwei Schirmherrinnen – Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer und Landrätin Tanja Schweiger – am Tag des Bieres das erste Fass an. Ab 10.30 Uhr spielt die Deuerlinger Blaskapelle, von 18 bis 22 Uhr unterhalten „Erwin und die Heckflossen“. Neben dem „1516 Spezial“ haben die sieben Brauereien natürlich auch ihre jeweiligen Bierspezialitäten mit dabei, die ebenfalls zum Ausschank kommen.
Aktuelle Infos und Storys gibt es über den neu eingerichteten Instagram-Account – „Tag des Bieres Regensburg“ – @tagdesbieres. Und auch auf Facebook ist der Tag des Bieres präsent.