Kreativbrauer-Verband will mehr Bier-Vielfalt

Die Kreativbrauer verstärken ihr Engagement für mehr Vielfalt in der Braukultur.
Um seine Ziele konsequenter zu verfolgen, hat der Verband die Stelle des Geschäftsführers professionalisiert und mit Martin Rolshausen besetzt.
Der Verband möchte das Deutsche Reinheitsgebot als Teil der deutschen Braukultur durch ein Natürlichkeitsgebot für Kreativbiere ergänzen.

Der Verband Deutsche Kreativbrauer e.V. verstärkt sein Engagement für mehr Vielfalt in der Braukultur. Dazu gehört unter anderem die zeitgemäße Ergänzung des vorläufigen Biergesetzes von 1993 –besser bekannt als Reinheitsgebot. Die Kreativbrauer setzen sich dafür ein, dass in Deutschland – wie bereits seit Jahrhunderten in jedem Bierland – nicht nur mit Wasser, Malz, Hopfen und Hefe, sondern auch mit weiteren natürlichen Rohstoffen gebraut werden darf.

Neuer Geschäftsführer

Um seine Ziele konsequenter zu verfolgen, hat der 2016 gegründete Verband die Stelle des Geschäftsführers professionalisiert. Die Position hat zum 1. Juni Martin Rolshausen übernommen. Der langjährige Tageszeitungs-Journalist und Diplom-Biersommelier war zuvor Chefredakteur des Bier-Onlinemagazins Hopfenhelden.

„Wir freuen uns, mit Martin Rolshausen einen Geschäftsführer gefunden zu haben, der die Sprache der Branche spricht und gleichzeitig Impulse von außen mitbringt“, sagt Maximilian Krieger, Geschäftsführer des Riedenburger Brauhauses und Vorstandsmitglied des Verbands. Er dankt im Namen des ganzen Verbands dem bisherigen Geschäftsführer Norbert Krines, der aus privaten Gründen etwas kürzer tritt.

Natürlichkeitsgebot für Kreativbiere

Es geht dem Verband nicht darum, das Reinheitsgebot abzuschaffen. Vielmehr soll es als Teil der deutschen Braukultur durch ein Natürlichkeitsgebot für Kreativbiere ergänzt werden. Diesen Weg sind die Österreicher bereits vor einigen Jahren sehr erfolgreich gegangen. In Deutschland hat die Diskussion um die Notwendigkeit einer Modernisierung des Biergesetzes Fahrt aufgenommen, seit das Land Sachsen-Anhalt eine Ausnahmegenehmigung für die nicht nach dem Reinheitsgebot gebraute Biermarke „Corona“ erteilt hat. „Corona“ ist eine Marke des weltweit größten Braukonzerns Anheuser-Busch InBev.

„Wenn internationalen Großkonzernen in Deutschland Türen geöffnet werden, müssen wir uns über Mindeststandards und klare Regeln verständigen. Und heimische Kreativbrauereien sollten das Recht bekommen, Biere mit natürlichen Zutaten außerhalb des Reinheitsgebots zu brauen“, fordert Kolja Gigla, Geschäftsführer der Mashsee Brauerei Hannover und ebenfalls Vorstandsmitglied. „Es geht um Fairness, Innovation – und letztlich um Wahlfreiheit für die Konsumentinnen und Konsumenten.“

Hochwertige und natürliche Rohstoffe

Die Kreativbrauer selbst halten sich an den strengen Qualitätsstandard des Natürlichkeitsgebots. Das bedeutet, dass sie unter anderem auf künstliche Extrakte, Farbstoffe oder Aromen verzichten und stattdessen auf hochwertige, natürliche Rohstoffe setzen.

„Wir stehen für eine ehrliche, handwerkliche Braukunst, die durch Vielfalt und Komplexität begeistert und die Wertigkeit von Bier steigert“, erklärt Oliver Wesseloh, Vorstandsmitglied und Gründer der Hamburger Kehrwieder Kreativbrauerei. „Das Natürlichkeitsgebot schafft die Balance zwischen Tradition und zeitgemäßer Biervielfalt mit ausschließlich natürlichen Rohstoffen – das ist die Zukunft des deutschen Bieres.“

Bestehende Regeln hinterfragen

Der Verband plant, in den kommenden Monaten den Dialog mit anderen Branchenverbänden sowie politischen Entscheidungsträgern zu intensivieren, um die Grundlagen für eine moderne, transparente und vielfältige Braugesetzgebung zu schaffen. Denn, sagt Maximilian Krieger: „Für uns ist klar: Wer Bierkultur weiterentwickeln will, muss auch bereit sein, Regeln zu hinterfragen – im Sinne der Qualität und Vielfalt.“

Textquelle: Pressemitteilung vom 5. Juni 2025, Deutsche Kreativbrauer

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