Der Dachverband der Brauwirtschaft appelliert in seinem Forderungskatalog an die Politik, für die knapp 1.500 überwiegend mittelständischen und handwerklichen Brauereien in Deutschland Planungssicherheit bei der Energieversorgung zu schaffen und bezahlbare Energie bereitzustellen, um den Weg für eine Transformation der Branche zu ebnen. Auch der Abbau von Bürokratie auf nationaler und europäischer Ebene ist eine zentrale Forderung der Brauwirtschaft. Bestehende Berichts- und Dokumentationspflichten müssten auf den Prüfstand gestellt und wo immer möglich reduziert werden, heißt es in dem 14-seitigen Wahl-Booklet, das alle Kernforderungen zusammenfasst und auch im Internet abrufbar ist.
Prävention und Aufklärung stärken
Ein zentrales Anliegen des DBB bleibt der verantwortungsvolle Umgang mit Alkohol. Unter der Dachkampagne BIER BEWUSST GENIESSEN setzen sich die Brauereien für Prävention und Aufklärung ein. Jugendschutz, Verkehrssicherheit und moderater Konsum stehen im Mittelpunkt. „Die Entwicklung zeigt Erfolge, heute gehen gerade junge Menschen wesentlich verantwortungsbewusster mit alkoholischen Getränken um als frühere Generationen“, sagt DBB-Hauptgeschäftsführer Holger Eichele, der auch auf den großen Erfolg alkoholfreier Biere verweist. Vor diesem Hintergrund stehe die Branche jüngsten Verbotsforderungen und weiteren Werberestriktionen kritisch gegenüber.
Bestehende Mehrwegsysteme erhalten
Ein weiterer Appell der Brauwirtschaft bezieht sich auf den Erhalt und die Förderung bestehender Mehrwegsysteme. Deutschlands Brauereien verfügen über ein vorbildliches Mehrwegsystem mit fast 80 Prozent Mehrwegquote. Diese bereits seit Jahrzehnten etablierten Strukturen müssten gerade mit Blick auf die anstehende Umsetzung der EU-Verpackungsverordnung (PPWR) geschützt werden, mahnt der Verband.
Mehrwertsteuer wieder senken
Mit Blick auf die Gastronomie, die seit jeher ein enger Partner der Brauwirtschaft ist, fordert der DBB eine Rückkehr zur einheitlichen Besteuerung mit sieben Prozent Mehrwertsteuer. Dass trotz zahlreicher Zusagen aus der Politik der reduzierte Mehrwertsteuersatz auf Speisen Ende 2023 ausgelaufen ist, habe die ohnehin belastete Branche schwer getroffen und müsse baldmöglichst rückgängig gemacht werden, so der Appell. Ähnlich wie viele Brauereien leiden die Gaststätten noch immer unter den Folgen der Corona-Pandemie und der Energiepreiskrise. Nach einer aktuellen Mitteilung des Statistischen Bundesamtes ist der reale Gastgewerbeumsatz im Jahr 2024 im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 vorraussichtlich um fast 13 Prozent gesunken.
Über den DBB:
Der Deutsche Brauer-Bund e. V. (DBB) mit Sitz am Bahnhof Friedrichstraße in Berlin vertritt die Interessen der gesamten deutschen Brauwirtschaft. 1871 in Dresden von 1.000 Brauerinnen und Brauern gegründet, ist der Deutsche Brauer-Bund heute einer der ältesten Verbände der Republik. Unter seinen Mitgliedern finden sich kleine, mittlere und große Familienbetriebe mit zum Teil jahrhundertealter Geschichte ebenso wie weltbekannte Braugruppen oder junge Craftbrauer, die als Existenzgründer eine neue Brauerei aufbauen. Der DBB und seine Mitgliedsverbände in der Region verstehen sich als Dienstleister: Sie beraten Brauereien bei allen rechtlichen oder technischen Fragestellungen und setzen sich auf politischer Ebene bei Bund und Ländern sowie in Europa dafür ein, dass alle Brauereien optimale Rahmenbedingungen erhalten. Der DBB ist Mitglied im europäischen Dachverband „The Brewers of Europe“, in der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e. V., im Lebensmittelverband Deutschland e. V. und im Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft e. V.
Die gesamten Positionen der Brauwirtschaft zur Bundestagswahl 2025 finden sich unter wahl25.brauer-bund.de