Akademische Braukunst: Der Student’s Beer Award an der FH Münster

Aus ganz Deutschland wurden Biere eingereicht, eine Jury verkostete die aromatischen Kreationen von Studierenden.
Prof. Thorsten Sander vom Fachbereich Oecotrophologie – Facility Management der FH Münster begeistert auch in diesem Jahr mit seinem Bierbrauwettbewerb.
Dieses Jahr werden die besten Biere der vier Kategorien ausgezeichnet: Heller Bock, Helles Hefeweizen, New England IPA und die Kreativkategorie „Kräuter und Gewürze“, in der die Teilnehmenden ihrer Kreativität freien Lauf lassen konnten.

Ein malziger Geruch zieht durch das food lab des Fachbereichs Oecotrophologie – Facility Management der FH Münster (OEF). Eine Hopfenrebe ziert die Fensterfront. An einem Tisch am Rand sitzen fünf Personen, die sich angeregt unterhalten. Die Tür vom Nebenraum geht auf und drei Studenten in einheitlichen T-Shirts mit der Aufschrift „Student’s Beer Award“ bringen gefüllte Gläser rein und stellen sie auf den Tisch. Augenblicklich verstummt das Gemurmel. Stattdessen hört man nur noch das leise Klirren der Gläser, das Klicken von Kugelschreibern und leise Trinkgeräusche. „Das Bier ist wirklich gelungen,“ verkündet Prof. Thorsten Sander, gefolgt von zustimmendem Nicken.

Einsendungen aus ganz Deutschland

Der Professor für Sensorik an der FH Münster entdeckte vor einigen Jahren das Hobbybrauen für sich und saß bereits in zahlreichen Wettbewerbsjurys. Doch er wollte etwas Eigenes schaffen: einen Award, der sich gezielt an Studierende richtet, die ihre Leidenschaft fürs Brauen weiterentwickeln möchten. So entstand der „Student’s Beer Award“. Mit diesem besonderen Wettbewerb schuf er eine Plattform für den akademischen Nachwuchs verschiedener Fachrichtungen.

Dieses Jahr werden die besten Biere der vier Kategorien ausgezeichnet: Heller Bock, Helles Hefeweizen, New England IPA und die Kreativkategorie „Kräuter und Gewürze“, in der die Teilnehmenden ihrer Kreativität freien Lauf lassen konnten. „Die Einsendungen kamen aus ganz Deutschland und sogar aus Österreich,“ erklärt Sander.

Bewertung nach klaren Richtlinien

Aus einigen Verkostungsrunden gehen klare Favoriten hervor. „Das würde ich sofort so kaufen, zehn von zehn“, lobt Sommelière Verena Ahmann, die in diesem Jahr mit Sander und drei weiteren Bierexperten und Biersommeliers zur Jury gehört. Bei anderen Kreationen gehen die Meinungen zum Teil auseinander. Die Bewertung folgt klaren Richtlinien. Neben Geschmack werden auch Optik, Geruch und Mundgefühl unter die Lupe genommen. Um den Geschmackssinn zu neutralisieren, greifen die Jurymitglieder zwischen den einzelnen Bierproben immer wieder zu Wasser, Gurken und Crackern.

Typische Fehler wie der unangenehme Geruch nach DMS (Dimethylsulfid), der an Dosenmais erinnert, werden kritisch beurteilt. „Bierbrauen ist eine Herausforderung und es kann viel schiefgehen, aber der Spaß steht immer an erster Stelle“, betont Blogger und Jurymitglied Tobias Meyknecht. Auch der Alkoholgehalt, der bereits vor der Verkostung gemessen wurde, spielt eine Rolle. „Wir prüfen nach einem Punktesystem, das im Rahmen eines Hochschulseminars speziell für den Award entwickelt wurde,“ erklärt Sander. „Parallel dazu entstand auch das Logo des Wettbewerbs. Auf diese studentischen Leistungen sind wir natürlich sehr stolz.“ In einem Seminar bei Sander hatten Studierende ein Konzept für den Wettbewerb entwickelt.

Offene Gemeinschaft statt Konkurrenz

Studierende sorgten auch für den reibungslosen Ablauf des Events. Die Anonymität der Verkostung stellten Anil Ahmet Sahin, Mathis Görny und Malte Handschuh sicher, die im Nebenraum die Biere vorbereiteten. „Es ist großartig, dass es so einen Wettbewerb an unserer Hochschule gibt und wir ein Teil davon sein dürfen,“ sagt Handschuh, der plant, nächstes Mal selbst ein Bier einzureichen. Die Siegerehrung, bei der die besten Biere in den einzelnen Kategorien ausgezeichnet werden, wird als „Bottle Share“-Event stattfinden: ein Zusammenkommen in entspannter Runde. „Das ist für mich das Highlight des gesamten Wettbewerbs“, betont der Professor. „Ein schöner Ausklang, der Raum für Austausch und Miteinander bietet und bei dem man sich den ein oder anderen Tipp holen kann. Wir sehen uns nicht als Konkurrenz, die gegeneinander braut, sondern als Gemeinschaft, die das gleiche Interesse hat.“

Bild- und Textquelle: Pressemitteilung vom 22.10.24, FH Münster

Inhalt dieses Artikels

Werbung:

Weitere Kategorien im Blog

Auch interessant?

Bier und Brauhaus Abo´s:

Aktuelle Informationen & Angebote ins E-Mail Postfach

Zweimal im Monat Informieren wir über Aktuelles zu unseren Themen Bier und Brauhaus, oder lassen besondere Angebote zukommen: